Mittwoch, 20. Oktober 2010

Durchschlagendes Ereignis

Die Verbindung zwischen Flugfeld und Böblingens Innenstadt ist geschaffen. Mit einem kräftigen Ruck rissen die Oberbürgermeister der Städte Böblingen und Sindelfingen Wolfgang Lützner und Dr. Bernd Vöhringer die Papier-Trennwand zwischen der bestehenden Fußgängerunterführung und dem neu gegrabenen Tunnel auf Flugfeld-Seite ein. Damit ist die Verbindung zwischen dem neuen Stadtteil und Böblingens Innenstadt geschaffen.

Ab Ende November wird der provisorische Durchgang für die Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs sowie für die Bewohnerinnen und Bewohner der Städte und dem Flugfeld geöffnet sein. Um der Fußgängerunterführung auf Flugfeldseite ihre Stabilität zu verleihen, werden nun in den Tunnel, dessen Wände mit Spritzbeton und Baustahlgewebe während der Aushubphase gestützt werden, drei massive Betonblöcke als endgültiges Bauwerk eingeschoben. Zwei von ihnen bringen bei einer Breite von 13,40 Meter, einer Höhe von 4,8 Meter und Länge von 10 Metern ca. 430 Tonnen auf die Waage, der dritte, etwas kleinere und abgeschrägte Block wiegt 350 Tonnen.
Auf einem Luftkissenpolster werden die Blöcke in den Schwebezustand versetzt, auf die Verschubbahnen gebracht und mittels zweier Hydraulikpressen in den bisher freigegrabenen Tunnel geschoben. Pro Einheit dauert das ungefähr zwei Stunden. Danach müssen die Pressen von dem jeweiligen eingeschobenen Block abgebaut und an den nächsten angebracht werden. Diese Umbauarbeiten dauern ein bis zwei Tage. Noch komplizierter wird es beim kleinsten Bauteil, das erst quer verschoben werden muss, bevor es in die Öffnung eingebracht werden kann. Verbunden werden die Elemente mit einem Fugenband, damit kein Wasser und Schmutz eindringen kann.

Den wesentlichen kniffligeren Teil der Arbeiten jedoch sah Diplomingenieur Stuart Goff vom ausführenden Bauunternehmen Vössing im Vorfeld. Zur Erstellung der neuen Eisenbahnüberführung mussten Verbauträger in den Untergrund gebohrt, Hilfsbrücken eingebaut und die provisorischen Gehwege im Gleisbereich hergestellt werden. Die Schwierigkeit bestand darin, dass die Arbeiten im Gleisbereich der Bahn unterhalb der Hochspannungsleitungen durchgeführt werden mussten. Dies konnte nur in der betriebslosen Zeit während der Nacht und am Wochenende geschehen. "Da musste jeder Handgriff sitzen", bemerkt Bauleiter Goff in Hinblick auf den knapp bemessenen Zeitrahmen.

Der nächste Bauabschnitt wird noch anspruchsvoller, weil er unter laufendem Betrieb durchgeführt werden muss. Unter anderem muss die bestehende Unterführung von fünf auf zwölf Meter verbreitert und der Innenausbau begonnen werden.

Im Sommer 2011 folgen dann der Teilabriss des Bahnhofsgebäudes sowie die Sanierung des verbleibenden Teils, der Bahnhofsvorplatz wird bis Oktober 2012 fertig gestellt sein.

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