Nachhaltig mobil könnte auch eine Überschrift sein, die auf die Geschichte und die Zukunft des Flugfelds zutrifft. Als ehemaliger Landesflughafen Württembergs hat sich das 80 Hektar große Areal bereits in die Annalen der Mobilitätsgeschichte eingetragen und es wird weiter an einem Konzept gefeilt, damit sich dies nicht ändert. Der sechsspurige Ausbau der Autobahn A 81 und die damit verbundene Verlegung der Anschlussstelle auf das Flugfeld wird ein Faktor sein, der für die Entwicklung von zukünftigen Mobilitätskonzepten sowie für ansiedelnde Unternehmen bedeutsam ist. Zudem werden die Innenstädte Böblingens und Sindelfingens im Durchgangsverkehr entlastet, da der Verkehr über die Flugfeld-Allee abgeleitet wird.
Seit Herbst 2010 besteht mit der Fußgängerunterführung eine Verbindung zu Böblingens Innenstadt, die bis 2013 weiter ausgebaut wird. Auf jeder Seite der Unterführung werden attraktive Bahnhofsvorplätze angelegt, auf denen Taxihaltestationen, Kurzparkerplätze, wettergeschützte Bike and Ride-Anlagen sowie Elektroladestationen geplant sind. Im Zusammenspiel mit dem Bahnhof, der geplanten und vom Minister befürworteten ICE-Haltestelle, dem ZOB und den Parkhäusern entstehen auf diese Weise Knotenpunkte, die es den Nutzern ermöglichen, zwischen den Verkehrsmitteln zu wechseln.
Während einer 45-minütigen Radtour mit so genannten Pedelecs, die von dem Unternehmen eZeebike & Radkutsche zur Verfügung gestellt wurden, überzeugte sich Verkehrsminister Hermann von dem gut ausgebauten Straßen-, Rad- und Fußwegenetz. Die "Tour de Flugfeld", an der auch die Böblingens Baubürgermeisterin Christine Kraayvanger, Sindelfingens Baubürgermeister Johannes Mescher und der Erste Beamte des Landkreises Wolf Eisenmann teilnahmen, führte am Wohngebiet vorbei zu den Park- und Spielanlagen der Grünen Mitte, in der bereits jetzt schon Fahrrad-Abstellanlagen und Ladestationen für Pedelecs stehen. Letztere sind als Symbol für die Integration elektromobiler Konzepte in die Stadtgestaltung anzusehen, die auf dem Flugfeld Schritt für Schritt umgesetzt werden. Das Engagement des Zweckverbandes an verschiedenen Projekten in den Bereichen Luft- und Raumfahrt und Leichtbau ergänzen die Strategie, das Flugfeld zu einem nachhaltig mobilen Standort zu machen.
Verkehrsminister war von dem, was er während der Tour sah, sehr angetan. "Ich finde es gut, dass man das Gelände so erschlossen hat, dass man kein Auto braucht", sagte der passionierte Radfahrer im anschließenden Pressegespräch.
Auch lobte er neben den zukunftsweisenden Einrichtungen die städtebauliche Konzeption mit den urbanen Gebäudestrukturen und den unmittelbar benachbarten attraktiven Grün- und Freizeitanlagen. So lassen sich Wohnen, Arbeiten und Freizeit auf kurzen Wegen hervorragend verbinden.